Eine Bühnensituation: Eine große Gruppe von Tänzer*innen aus dem Stück Apaches. Sie sind in weiten Hosen und lockeren Tshirts gekleidet. In der Bildmitte eine Person, die einen Handstand mit angewinkelten Beinen performt. Die Tänzer*innen um die Person herum beobachten ihn*sie und scheinen sich dabei zu bewegen.
Schwarzweiß-Foto einer Situation auf einer Straße mit Kopfsteinpflaster, Bäumen und Autos im Hintergrund. Neun Personen in Alltagskleidung umkreisen eine weitere Person, die gerade in einen Handstand zu gehen scheint. Sie alle befinden sich auf einem Zebrastreifen.
Ein hoher, tiefer Raum, der wie eine leere Fabrikhalle aussieht. Eine Gruppe von etwa 15 Personen bewegt sich in einem Pulk von links nach rechts durch das Bild, sie scheinen schneller zu laufen. Alle tragen unterschiedliche Kleidung und Sportschuhe. Eine Person rechts im Bild scheint gerade Breakdance zu tanzen, die Blicke der übrigen Personen liegen auf ihr.

Apaches

Saïdo Lehlouh

Rennes / Paris

Auf den Pariser Straßen der Belle Époque taucht eine Gruppe Ausgestoßener zwischen Gang und Subkultur auf, die es vor allem auf bürgerliche Pariser*innen abgesehen hat, sie bedroht, überfällt und ausraubt: die Apaches Parisiens, eine Bezeichnung, die zunächst in einem Zeitungsartikel auftaucht und die sich die Gruppe dann aneignet. In Anlehnung dieser Ereignisse in Paris um 1900 entwickelte Saïdo Lehlouh das Stück Apaches.

In der großen Festivaleröffnung zeigt der französische zeitgenössische Hip-Hop-Choreograf Saïdo Lehlouh einmalig die Hannover-Version seines Stücks. Über eine Woche lang versammelte er 14 (über-)regionale und 5 französische Vertreter*innen verschiedener Bewegungssprachen wie Hip-Hop, Breakdance, House und Voguing in Workshops und each one teach one-Formaten. All diese gemeinsamen Erfahrungen, persönlichen Stile der Tänzer*innen und choreografischen Moves, vereint Saïdo Lehlouh zu einem besonderen, selbstbestimmten Tanzabend.

In authentischen Soli, kraftvollen Duetten und Gruppenchoreografien wird sichtbar, wie sehr seine ästhetische Handschrift von der Macht des Kollektiven und seiner Neugierde für neue Tanzformen geprägt ist. Mit Apaches zollt er den nicht-akademischen und marginalisierten Tänzen Tribut, die von den Bühnen der Theater der Hochkultur über lange Zeit verdrängt wurden und nach wie vor um Sichtbarkeit, Ressourcen und Anerkennung kämpfen. Apaches steht für gemeinsamen Austausch und Vernetzung und feiert die Kraft der Begegnung, den Augenblick und die Improvisation. 


Saïdo Lehlouh hat seine Wurzeln im Streetdance. Von Anfang an auf die Kraft der Gemeinschaft fokussiert, hat er sich in den 2000er Jahren als Mitglied der Bad Trip Crew einen Namen in der Geschichte des B-Boyings/Breakdance gemacht. In seinen Choreografien holt Saïdo Lehlouh autodidaktische und selbstbestimmte Protagonist*innen in den Vordergrund und lotet die Grenzen zwischen Bühne und Publikum aus, um neue Räume und einen Dialog zu eröffnen. Zusammen mit Johanna Faye gründete er die Black Sheep Company und gehört zum Leitungsteam des Centre chorégraphique national de Rennes et de Bretagne, dem collectif FAIR-E.

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Angaben zur Produktion

Choreografie Saïdo Lehlouh, Timothée Le Jolivet, Yann (Lumi) Joseph-Auguste Performance Rafael Leandro Hellweg, Lukas Robitschko, Namzou (Tran Xuan Nam), бrooklyn, Donya Ahmadifar, Mohamed Moodimbi, Selina Ghirmay (Fiorinas), Kim Gorol, Anne Sharselle, Liya Tsegai (Fiorinas), Saïd Sankofa, Jakob Schuir, Raha Nejad, Stike, Maryne Esteban, Dylan Eusebe, Dereck Prudent, Kristina Kunn Künstlerische Beratung Johanna Faye Sound Kevin Haccoun Produktionsleitung Céline Gallet Produktion Cie Black Sheep, Garde Robe Ausführende Produktion Collectif FAIR-E / CCN de Rennes et de Bretagne Foto (1) Laurent Philippe Foto (2) Josselin Carré Foto (3) Raphael Stora

Das Centre chorégraphique national de Rennes et de Bretagne wird vom Collectif FAIR-E geleitet und ist ein Verein, der Zuschüsse vom Kulturministerium (Direction régionale des Affaires culturelles / Bretagne), der Stadt Rennes, dem Regionalrat der Bretagne und dem Departementrat Ille-et-Vilaine erhält.

Unterstützt durch Houdremont, scène conventionnée de la Courneuve und Arcadi Île-de- France.

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